„Junge, so viele Würmer kannst du nicht verkaufen!“

Shownotes

Die steilen Thesen dieser Folge:

03:00 || These #1: Der Mensch ist von Natur aus faul. 10:52 || These #2: Vom Tellerwäscher zum Millionär. Wer sich nur genug anstrengt, muss nicht in Armut leben. 18:45 || These #3: Über 40% der Bezugsberechtigten nehmen kein Hartz IV in Anspruch. 24:25 || These#4: Reichtum in Deutschland kann fair verteilt werden.


Wie war das noch mit der Einordnung der Thesen? Die Quellen der Folgen zum Nachlesen und Selberforschen:

03:25 || Menschen, die sich lieber eklige Bilder ansehen, anstatt nichts zu tun: Bench, S. W., & Lench, H. C. (2019). Boredom as a seeking state: Boredom prompts the pursuit of novel (even negative) experiences. Emotion, 19(2), 242–254.

04:00 || Menschen, die sich lieber Elektroschocks verpassen lassen, anstatt nichts zu tun: Nederkoorn, C., Vancleef, L., Wilkenhöner, A., Claes, L., & Havermans, R. C. (2016). Selfinflicted pain out of boredom. Psychiatry Research, 237, 127–132.

Geana, A., Daw, N., Wilson, R. C., & Cohen, J. D. (2016). Boredom, information-seeking and exploration. Proceedings of the 38th Annual Conference of the Cognitive Science Society, 6

12:15 || Menschen aus Deutschland mit niedrigen Gehältern halten ihr Einkommen für fair, während Menschen in Frankreich das gleiche als ungerecht empfinden: Adriaans, J., Eisnecker, P., & Liebig, S. (2019). A comparison of earnings justice throughout Europe: Widespread approval in Germany for income distribution according to need and equity. DIW Weekly Report, 9(44/45), 397-404

Auch interessant in dem Kontext: Engelhardt, C., & Wagener, A. (2018). What do Germans think and know about income inequality? A survey experiment. Socio-Economic Review, 16(4), 743-767.

19:00 || Über 40 Prozent der Bezugsberechtigten nehmen kein Hartz IV in Anspruch: https://www.diw.de/de/diw01.c.632799.de/wochenberichte/dieangstvorstigmatisierunghindertmenschendarantransferleistungeninanspruchzunehmen.html

Und: Immer weniger Personen nehmen BAföG in Anspruch: https://www.tagesspiegel.de/wissen/zahl-der-bafog-empfanger-geht-trotz-reformen-weiter-zuruck-4557475.html

Oder generell für Sozialleistungen: Fuchs, M., Gasior, K., Premrov, T., Hollan, K., & Scoppetta, A. (2020). Falling through the social safety net? Analysing non‐take‐up of minimum income benefit and monetary social assistance in Austria. Social Policy & Administration, 54(5), 827-843.


Der Mensch ist von Natur aus faul und Not macht erfinderisch? Nein! Mit Witz und Wissenschaft räumen Psychologin Susann Fiedler und Comedienne Helene Bockhorst in ihrem neuen Podcast mit den Klischees unserer Leistungsgesellschaft auf.

Kommentare (1)

Anna

Super Interessant. Es ist total schön, Euch zuzuhören. Ich hätte da noch ein Thema für Euch: Jobs, die man sich nicht leisten kann. Hierzu ein Beispiel: Bei uns im Kindergarten war eine 1Euro-Jobberin, die, als der Job auslief ganz frustriert war, weil sie sich auch bei Zeitarbeitsfirmen bewerben musste, auf die sie so gar keine Lust hatte. Ich gab ihr den Tipp, reinzuschreiben, dass sie weder Führerschein noch PkW hätte. Dann käme garantiert die Absage. Vier Wochen später kam sie zu mir und sagte: Du, das funktioniert. Auch wenn wir inzwischen Mindestlohn haben, reichen viele Gehälter nicht aus, um die Kosten zu finanzieren, welche die Jobaufnahme mit sich bringt, sprich, die Leute können sich den Job nicht leisten. Mich würde mal interessieren, wie häufig dies der Grund für die Nichtaufnahme von Arbeit ist, dass man sich den Job schlicht und ergreifend nicht leisten kann, weil man das Auto, den Umzug, die Arbeitskleidung usw. nicht von dem viel zu niedrigen Gehalt leisten kann.

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